Wir sind Michelle (22 Jahre), Nele (21 Jahre) und Niklas (21 Jahre). Wir haben alle unser duales Studium zum Bachelor of Laws (Studiengang Kommunaler Verwaltungsdienst) am 1. September 2017 bei der Stadt Essen begonnen. Unser Studium werden wir zum 31. August 2020 beenden, um dann für die Stadt Essen zu arbeiten.
Wie sind wir auf das Studium aufmerksam geworden?
Michelle:
Das duale Studium bei der Stadt wurde mir durch einen Familienfreund, der ebenfalls Angestellter einer Stadtverwaltung ist, näher gebracht. Da ich mich bereits für den juristischen Bereich interessierte, durchaus aber auch die Vorzüge des öffentlichen Dienstes ansprechend fand, kam mir diese Aussicht sehr gelegen. Mich bei der Stadt Essen zu bewerben erschloss sich vor allem, weil ich gerne in einer Großstadt arbeiten wollte, damit ich die ganze Vielfalt der Verwaltung und ihrer Fachbereiche erleben kann.
Nele:
Auf das Studium bin ich im Rahmen einer Berufsfindungsmesse in meiner Schule aufmerksam geworden. Die Studieninhalte, die den juristischen Themenblock mit dem wirtschaftswissen schaftlichen und dem sozialwissenschaftlichen Themenblock verbinden, haben mich direkt angesprochen. Die Möglichkeit, das Studium mit Praxiseinsätzen zu verbinden, hat mich in dem Beschluss bestärkt, diesen Beruf anzustreben. Bei der Stadt Essen habe ich mich beworben, weil ich gerne in einer großen Kommune arbeiten möchte.
Niklas:
Ich habe bereits eine Berufsausbildung im öffentlichen Dienst absolviert. Durch diese habe ich Kontakte mit Bachelor of Laws-Studierenden knüpfen können, welche mir von ihren Erfahrungen berichtet haben. Das duale Studium ist für mich die ideale Möglichkeit gewesen, im öffentlichen Dienst den nächsten Schritt zu machen.
Was haben wir bisher erlebt?
Das Studium beginnt mit zwei hintereinander folgenden Studienabschnitten, welche insgesamt neun Monate dauern. In dieser Zeit haben wir eine Kursfahrt gemacht, um uns besser kennenzulernen und den Zusammenhalt zwischen uns zu stärken. Dafür suchten wir uns das Ziel Amsterdam aus.
Nachdem wir dann die Klausuren der beiden Studienabschnitte geschrieben haben, ging auch schon der erste Praxiseinsatz los. Während der Praxisabschnitte werden uns auch im Rahmen des „Trainings sozialer Kompetenzen" in verschiedenen Themenblöcken soziale Kompetenzen vermittelt, die sowohl für den Umgang mit Kolleginnen und Kollegen als auch mit Bürgerinnen und Bürgern wichtig sind. Nach einem weiteren Studienabschnitt an der FHöV, welches wieder mit einer Klausurenphase beendet wird, beginnt der zweite Praxiseinsatz. Nach diesem Abschnitt folgt das Projektstudium. Dort wurden uns Studierenden mehrere Projekte von einzelnen Fachbereichen vorgestellt, zu denen wir jeweils Teams von sechs bis zehn Personen bildeten. Innerhalb der Teams wurde die jeweilige Problemstellung innerhalb von neun Wochen erarbeitet und abschließend dem Fachbereich vorgestellt. Derzeit befinden wir uns im dritten Praxisabschnitt.
Was sind unsere persönlichen Erfahrungen und Eindrücke?
Michelle:
Bis jetzt durchlief ich meine Praxisabschnitte beim Arbeitskreis Jugend Essen, im lnOffice (die Ausbildungs firma der Stadt Essen) und aktuell bin ich im zentralen Personaleinsatz untergebracht. Was mir besonders bei diesen Abschnitten gefällt, ist die unmittelbare Arbeit mit Menschen. Die Abschnitte unterschieden sich bis jetzt schon sehr stark, was mein Interesse auf meine Zukunft bei der Stadt Essen weiter steigert. Das lnOffice ist die Ausbildungsfirma der Stadt Essen und bietet Platz für etwa 30 Auszubildende, die dort mit der Geschäftsführung alle Aufgaben übernehmen. Ich, als Bachelor-Studierende, durfte dort bereits Teamleiterfunktionen einnehmen und kümmerte mich dabei unter anderem um die Einsatzplanung für den Publikumsverkehr. Hier halfen wir Eltern in persönlichen Gesprächen, ihre Kinder bei den jeweiligen Kitas vorzumerken. Dieser Einsatz unterscheidet sich vor allem durch die erlernte Eigenständigkeit und Selbstorganisation von meinen anderen Einsätzen.
Nele:
Bisher war ich in den Praxisabschnitten im Ordnungsamt, in der Ausbildungsabteilung und bei der Feuerwehr eingesetzt. Im Ordnungsamt konnte ich verschiedene Gesetze anhand von konkreten Sachverhalten anwenden. Ich habe gelernt, Einzelfälle rechtlich zu bewerten und dafür im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen einen Lösungsansatz zu entwickeln. Dies ist auch großer Bestandteil der Studieninhalte. Der Einsatz hat mir sehr gefallen, da ich dort die gelernte Theorie mit der Praxis verbinden konnte. Der Einsatz in der Ausbildungsabteilung hat mir ebenfalls Spaß bereitet. Zu meinen dortigen Aufgaben gehörten zum Beispiel die Organisation von Teambuilding-Maßnahmen und die Vorbereitung von den Einführungstagen der neuen Auszubildenden. Im jetzigen Praxisabschnitt bei der Feuerwehr bin ich im Bereich Finanzen und Vergaberecht tätig. Auch dort lerne ich ein neues Aufgabenfeld der Stadtverwaltung kennen.
Ausstattung mit Arbeitsverträgen.
Niklas:
Ich habe meine bisherigen Praxisphasen in der Personalsachbearbeitung und in der Ausbildungsabteilung verbracht. Mein derzeitiger Einsatzort ist das JobCenter. Alle drei Bereiche haben mir großen Spaß gemacht, weshalb ich mich in meiner Entscheidung, das duale Studium zu absolvieren, absolut bestätigt sehe. Die verschiedenen Praxisabschnitte machen das Studium sehr abwechslungsreich und es ist eine spannende Herausforderung, sich in unterschiedlichste, immer neue Fachgebiete einzuarbeiten. So habe ich mich in der Personalsachbearbeitung um diverse Angelegenheiten der Beschäftigten der Stadtverwaltung gekümmert. Typische Aufgaben waren beispielsweise die Genehmigung von Nebentätigkeiten, die Eingruppierung von Beschäftigten oder auch deren
In meinem jetzigen Bereich, dem JobCenter, ist mein Hauptaufgabengebiet die Arbeitsvermittlung. In diesem Bereich ist es das Ziel, die Bürgerinnen und Bürger, die Leistungen nach dem SGB II erhalten, wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Um in den Beratungsgesprächen die für die Bürgerinnen und Bürger am besten geeigneten Maßnahmen ermitteln zu können, sind in diesem Bereich nicht nur Fach-, sondern auch Sozialkompetenzen essenziell.
Was steht noch an?
Für uns alle stehen nun noch der vierte Praxisabschnitt und der letzte Studienabschnitt an. Außerdem werden wir im nächsten Jahr unsere Bachelorarbeit schreiben. Nachdem wir all das absolviert haben, werden wir in unserem letzten Praxisabschnitt in dem Fachbereich arbeiten, in dem wir auch nach dem Studium fest eingesetzt werden.
Was gefällt uns an der Arbeit bei der Stadt Essen?
Michelle:
Mir persönlich gefällt die Arbeit wirklich gut! Das Gleitzeitmodell ermöglicht mir selbst eine gewisse Flexibilität, um eine gute Balance zwischen meinem Privat- und Berufsleben finden zu können. Die Themengebiete, in denen ich bis jetzt eingesetzt war, und die Lehrinhalte an der FHöV haben mich schon sehr angesprochen. An der praktischen Arbeit mag ich besonders, dass man den Kontakt zu Menschen wahren kann und, dass man einen produktiven Beitrag für die Gesellschaft und das Zusammenleben in der Kommune leisten kann. Außerdem glaube ich, dass es niemals langweilig wird, da wir einem stetigen Wandel unterliegen und jeder Mensch, mit dem man zu tun hat, anders ist und die Stadt einem viele Möglichkeiten und diverse Richtungen bietet, in denen man arbeiten kann.
Nele:
Mir gefällt besonders an der Arbeit bei der Stadtverwaltung die große Vielfalt der Einsatzgebiete. Man erhält schon während des Studiums Einsicht in viele Gebiete, sodass man dort schon die Möglichkeit hat, Bereiche zu finden, die einem mehr Spaß bereiten als andere. So kann man schon früh seine eigenen Präferenzen finden und weiter ausbauen. Auch in der
Zukunft hat man die Chance den Bereich zu wechseln, um so seine Kenntnisse und Fertigkeiten weiterzuentwickeln. Die Stadt und ihre Aufgabenfelder sind sehr vielseitig und einem kann gar nicht langweilig werden, eben weil es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt. Ich bin sehr froh, das Studium bei der Stadt Essen zu absolvieren. Man wird im gesamten Ausbildungsverlauf bestens unterstützt, sei es durch Repetitorien oder der Möglichkeit Kontakte mit ehemaligen Studierenden zu knüpfen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kurs meistens ausschließlich aus Studierenden der Stadt Essen besteht. Hier wird sich gegenseitig geholfen und man hat auch außerhalb der Studienabschnitte, während der Praxiseinsätze, Kontakt zu seinen Mitstudierenden.
Niklas:
Das duale Studium ist für mich die richtige Entscheidung gewesen, weil ich hier meine persönlichen Stärken und Interessen und meine beruflichen Ziele miteinander verbinden kann. Die ganzheitliche Ausbildung ermöglicht es mir, in nahezu allen Bereichen einer Stadtverwaltung arbeiten zu können. Diese Perspektive im öffentlichen Dienst zu haben, gibt mir berufliche Sicherheit und das gute Gefühl, für mein gesamtes weiteres Berufsleben ideale Voraussetzungen zu haben. Im Ausbildungsverlauf ist die Betreuung durch die Ausbildungsabteilung sehr gut, doch auch in der späteren Beschäftigung ist die Möglichkeit zur Fort- und Weiterbildung hier gegeben, weshalb die Stadt Essen für mich ein äußerst attraktiver Arbeitgeber ist.